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Johannes Lang

2016 bis 2022

Im Oktober 2016 trat Johannes Lang seine Tätigkeit als künstlerischer Leiter des Ensembles an und erweiterte das Repertoire des Chores. So konnte als Passionskonzert im April 2017 Robert Schumanns „Requiem Des-Dur“ sowie Ludwig van Beethovens „Christus am Ölberge“ und am 28.04.2018 unter dem Titel Celebration – Musik für die Hofkirche Georg Friedrich Händels „Coronation Anthems“, Vincenzo Righinis „Te Deum“ und das Bach’sche „Himmelfahrtsoratorium“ aufgeführt werden. Im Rahmen des Jubiläumskonzerts zum 60-jährigen Bestehen des Chores am 22.10.2017 erklang das „Mozart-Requiem“ ergänzt um die „Sieben Klangräume zu den unvollendeten Fragmenten des Requiems von W.A.Mozart“ von Georg Friedrich Haas, welches eine besondere Herausforderung für den Chor darstellte.

Ein Höhepunkt für alle Beteiligten war die Chorreise nach Ägypten im Herbst 2019. Untergebracht in einem sehr einfach ausgestatteten Hostel in der Altstadt von Kairo konnten die Sängerinnen und Sänger zu Fuß zu den Proben und der Aufführung des „Requiems“ von Johannes Brahms in der Kairoer Oper gehen. Zudem gab es ein ausgefeiltes Kultur-Programm, zu dessen Höhepunkten ohne Zweifel der Besuch der Pyramiden von Gizeh und der Nekropole von Sakkara gehörten.

Mit zwei Aufführungen des Bach’schen „Weihnachtsoratoriums“ (Kantaten I-III) im Dezember 2019, von denen eines als Mitsingskonzert konzipiert war, endete – ohne dass dies den Sängerinnen und Sänger, dem Chorleiter noch dem Publikum zu diesem Zeitpunkt bewusst war – eine Ära, für einen Zeitraum von fast zwei Jahren wegen der Corona-Pandemie war weder an reguläre Proben noch Konzerte zu denken.

Dank des unermüdlichen Einsatzes von Johannes Lang konnten die Probentermine am Montag in veränderter Form, zunächst in der Gestalt von „Zoom“-Proben, später mit großem physischen Abstand zwischen den Sängerinnen und Sängern in der Friedenskirche, wieder aufgenommen werden. Hieraus resultierten einige Video-Projekte, die für die Sängerinnen und Sänger ein Gefühl der Gemeinschaft entstehen ließen: im Mai 2020 mit der Bach’schen „Ratswahlkantate“ „Wir danken dir, Gott, wir danken dir“, im Dezember 2020 Ausschnitte aus der „Petit Messe solennelle“ von Gioachino Rossini und im November 2021 das Stück „Immortal Bach“ von Knut Nystedt.

Nach einem Konzert der „Petit Messe solennelle“ von Gioachino Rossini am 29.08.2021, bei dem der Chor im Atrium der Friedenskirche sang und das Publikum in der Kirche (nur) durch das geöffnete Portal lauschen durfte, konnte dann am 13.11.2021 wieder ein Konzert in der Friedenskirche unter dem Titel Trost stattfinden, bei dem Werke von Arvo Pärt, Heinrich Schütz, Michael Praetorius und Giovanni Gabrieli zur Aufführung kamen.

Johannes Langs Wirken für den Oratorienchor endete mit der Aufführung des Bach’schen „Weihnachtsoratoriums“ (Kantaten I-III) am 15./16.12.2021, da er als Thomasorganist nach Leipzig berufen wurde.

Die Leitung des Chores übernahm ab dem 01.01.2022 interimistisch Almut Stümke, die den Chor gleichfalls an unbekannte Werke heranführte. So erklangen am 02.04.2022 die Bach’sche „Markus-Passion“ in der Rekonstruktions-Fassung von Andreas Fischer und am 08.10.2022 unter dem Titel Licht im Dunkel Werke von Fanny Hensel, Bob Chilcott und Jean Sibelius.

Erneut mussten sich die Sängerinnen und Sänger – nach der begeistert aufgenommenen Aufführung des Weihnachtsoratoriums (Kantaten IV-VI) – von einer Chorleiterin verabschieden, da die Stelle des Kantors der Friedenskirche, die gleichzeitig die künstlerische Leitung des Oratorienchors umfasst, neu besetzt werden konnte.